- Die Glocken der Basilika St. Kastor
Erste Kirchenglocken sind in der Kastorkirche bereits für das Jahr 1200 belegt. Die Urkunden benennen für das Jahr 1286 einen Glöckner namens Heinrich, genannt Kuninc.
Im 15. Jahrhundert befanden sich in den Glockentürmen fünf Glocken, die im dreißigjährigen Krieg von der schwedischen Besatzung beschlagnahmt wurden und für den Bau von Kanonen vorgesehen waren.
Diese konnten jedoch vor dem Einschmelzen von den Stiftsherren von St. Kastor zurückgekauft werden. Der herumreisende Glockengießer Raul Gauland der Jüngere erhielt den Auftrag, vier alte Glocken umzugießen, nachdem er die entsprechende Ausschreibung gewonnen hatte. Er konnte im Jahre 1848 sein Werk vor Ort vollenden.
Im Jahre 1890 musste die Glocke IV umgegossen werden, weil sie einen Sprung hatte.
Eine beschlagnahme der Glocken im Ersten Weltkrieg ließ sich Gott sei Dank verhindern. Aber im Zweiten Weltkrieg mußten die Glocken im Sommer 1942 leider abgegeben werden. Sie wurden zu einer Sammelstelle nach Hamburg gebracht. Dort wurden aber nur jüngere Glocken eingeschmolzen und so kehrte das vollständige Geläut nach dem Krieg in die Kastorkirche nach Koblenz zurück.
- Informationen
Mehr Informationen über die Glocken erhalten Sie durch das neu erschienene 64 Seiten starke Buch von Karlheinz Erben „Basilika St. Kastor – Die Glocken“.
Berichtet wird in ihm, über den Glockenguss im Jahre 1848, die Beschlagnahme 1942 durch die Nazis, sowie die Rückführung nach dem Kriegsende und die Montage in neue Glockenstühle der sanierten Westtürme.
Das Buch ist zu einem Preis von 5,00 Euro in der Sakristei beim Küster, oder am Schriftenstand erhältlich
- YouTube Video -Vollgeläut
- Daten der Glocken
Glocke I. (Kastorglocke)
Schlagton h*, Gewicht 2.580 kg, Durchmesser 1627 mm
Gegossen von Gauland d. J. aus Aachen im Jahre 1848
Die Glocke I. ist dem hl. Kastor, dem Namenspatron der Kirche geweiht. Es ist die größte Glocke des Geläutes.
Sie hängt im 5. Geschoss des Südturms.
Glocke II. (Marienglocke)
Schlagton cis`, Gewicht etwa 1640 kg, ein Durchmesser 1399 mm
gegossen von Gauland d. J. Aachen im Jahre 1848.
Sie hängt im Nordturm.
Glocke III. (Goarglocke)
Schlagton d`, Gewicht etwa 1170 kg, Durchmesser 1266 mm
Gegossen von Gauland d. J. aus Aachen im Jahre 1848
Die Glocke III. ist dem hl. Goar geweiht, der als Schutzheiliger der Rheinschiffer und Gastwirte verehrt wird.
Das Foto zeigt die Glocke vor dem Einbau in den neu geschaffenen Holzglockenstuhl, im Nordturm.
Glocke IV. (Antoniusglocke)
Schlagton e`, Gewicht etwa 900 kg, Durchmesser von 1198 mm
gegossen von Hamm aus Frankenthal im Jahre 1891.
Sie hängt im Südturm.
Glocke V. (Johannesglocke)
Schlagton fis´, Gewicht 642 kg, Durchmesser 1024 mm
gegossen von Gauland d. J. Aachen im Jahre 1848.
Sie hängt im Nordturm.