Rizza – Die wunderbare Selige.
Am 30. August hat Rizza von Koblenz ihren Gedenktag. Die Stadt Koblenz bat 1265/66 den Papst, diese in der Kastorkirche begrabene Frau heiligzusprechen. Sie stamme aus kaiserlichem oder fürstlichem Geschlecht – der Legende nach ist sie eine Tochter Ludwigs des Frommen – und habe ihr Vermögen Christus vermacht. So habe sie auch das Stift St. Kastor reich bedacht. Sie habe auch Wunder gewirkt. So sei eine von Kindheit an gelähmte Frau auf Rizzas Fürsprache hin geheilt worden. 1275 beauftragte der Papst den Erzbischof, Rizza ein ehrenvolles Grab zu geben. Sie erfuhr damit eine kultische Aufwertung.
Der im Jahre 1906 vollendete Rizza-Schrein in unserer Kirche birgt Rizzas Schädeldecke. Auf dem zentralen Bild des Schreins geht die Selige über den Rhein, um die Messe in St. Kastor zu feiern. Einmal, so die Legende , war der Rhein so sehr von einem Sturm bewegt, dass Rizza einen Weinbergspfahl ergriff, ehe sie auf das Wasser trat. Kaum war sie jedoch losgegangen, drohte sie zu ertrinken. Erst als sie neues Gottvertrauen gewann und den Pfahl wegwarf, kam sie doch noch ans rettende Ufer. „Die Heiligen wissen wo die Steine liegen“, könnte man einwenden, doch dies greift zu kurz.
Rizza ist in dieser – wohl erdichteten – Legende nahe bei Christus, der über den See Genezareth wandelte. Den Gläubigen sollte dies zeigen, dass Rizza ein gutes Vorbild für ihr Leben ist.
Manfred Böckling
Den hölzernen Rizza-Schrein zimmerte der Koblenzer Kunstschreiner Meyer. Die Bilder des Schreins malte im Jahre 1906 ein Mönch von Maria Laach.
Der heutige Altartisch stammt aus dem Jahre 1893 und wurde von Baumeister Mäckler entworfen.
2024 wurden der Altar und der Rizzaschrein von der Kirchengemeinde mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins St. Kastor restauriert.